Virtueller Europatag

mit Dr. Peter Liese und Frank Hohmann

In jedem Jahr wird in guter Tradition am Berufskolleg Meschede der „Europatag“ begangen. Hierzu erhalten die Schülerinnen und Schüler Einblicke in die Arbeit des europäischen Parlaments und darin wie Gesetzte und Verordnungen auf europäischer Ebene entstehen. Für diese Veranstaltung nimmt sich der heimische Europaabgeordnete Dr. Peter Liese immer wieder die Zeit, die wichtige Arbeit des EU-Parlaments zu erklären und einen Einblick in den Brüsseler Alltag zu geben. In diesem Jahr verschob er für diese Veranstaltung sogar einen Besprechungstermin mit Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Als Gast aus der Wirtschaft stand ihm Frank Hohmann, geschäftsführender Gesellschafter der Firma ITH-Schraubtechnik in Meschede zur Seite, der die internationalen Verflechtungen seines Unternehmens und die damit verbundenen Herausforderungen darstellte.

Dr. Liese berichtete -neben der Vorstellung seines Arbeitsalltags in Brüssel und im Sauerland- eindrucksvoll über die Impfstoffbeschaffung der EU, die er als Mediziner beratend begleitete. Er räumte dabei auch Fehler der EU ein, z.B. im Rahmen des Budgets, und erklärte den Schülerinnen und Schülern, warum die USA plötzlich so schnell impfen konnten. „Die USA haben einfach ein großes Budget für Notfälle in ihrem Haushalt eingeplant. Das hat die EU nicht“, so Dr. Liese. In der Diskussion konnte er viele Vorurteile und Falschinformationen in Medien ausräumen. So erklärte er den Schülerinnen und Schülern unter anderem, warum Israel vom Impfstoffhersteller BioNTech bevorzugt beliefert wurde. Die Gründe lagen darin, dass Israel ein relativ kleines Land ist, in dem man sehr schnell Ergebnisse über die Wirksamkeit der Impfstoffe erwarten konnten. Ein Argument, das für die Schülerinnen und Schüler völlig nachvollziehbar war.
Frank Hohmann hingegen lenkte den Blick der Schülerinnen und Schüler auf die wirtschaftliche Bedeutung der EU. Er beschrieb den Kampf seines Unternehmens mit zu viel Bürokratie und Zollformalitäten mit nicht EU-Ländern. Er forderte die EU auf, Freihandelszonen zu schaffen und bürokratische Hindernisse zu beseitigen.

Die lebhafte Diskussion, die von zahlreichen Fragen der Schülerinnen und Schüler getragen wurde, zeigte, dass gerade junge Menschen durch die Pandemie die Bedeutung Europas erkannt haben und sich für die Arbeit des EU-Parlaments interessieren. Obwohl beide Referenten viel Zeit eingeplant hatten, konnten am Ende doch nicht alle Schülerfragen beantwortet werden. „Ich freue mich riesig über das große Interesse der Schülerinnen und Schüler“, meinte Politiklehrerin Beate Stallmeister, die sich auch in diesem Jahr wieder für die Organisation der Veranstaltung mit Unterstützung von Timo Schwarz bereitgefunden hatte. „Obwohl es eine Onlineveranstaltung war, wurden sehr viele Fragen gestellt und es kam eine wirkliche Diskussion zustande.“, freut sich Beate Stallmeister und hofft auf eine Präsenzveranstaltung im nächsten Jahr.

Zum Abschluss stellte die BF-2W gemeinsam mit Frau Overhage ihr eTwinning-Projekt „Break the fake“ zum Thema Medienkompetenz vor. eTwinning ist eine Plattform, auf der Schulen aus Europa gemeinsam digital an Projekten arbeiten können

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