Wer das Abitur mit einem technischen Schwerpunkt machen, sich aber jetzt noch nicht auf ein spezielles Teilgebiet festlegen möchte, ist in diesem Bildungsgang gut aufgehoben. Der Leistungskurs Ingenieurwissenschaften vermittelt grundlegende Einblicke in technische Zusammenhänge, methodische Herangehensweisen und Berechnungsverfahren der klassischen Ingenieursdisziplinen Bautechnik, Elektrotechnik und Maschinenbautechnik.
Eine sinnvolle Ergänzung der Inhalte im Fach Ingenieurwissenschaften bieten die Fächer Physik und Informatik (bzw. Datenverarbeitung) sowie der Leistungskurs Mathematik, der für ein Studium im technischen Bereich sehr hilfreich sein kann.
Trotz des technischen Schwerpunktes Ingenieurwissenschaften berechtigt das Abitur zum Studium aller Fächer und Disziplinen an sämtlichen Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen.
Im Leistungskurs Ingenieurwissenschaften werden gleich drei berufliche Fachrichtungen gelehrt: Bautechnik, Elektrotechnik und Maschinentechnik. Diese breite Streuung soll alle ansprechen, die sich noch nicht auf ein bestimmtes Gebiet festgelegt haben.
Louis T. (17) zum Beispiel gefällt diese Streuung: "Ich habe Spaß daran gefunden." Seine Idee: Nach dem Abi vielleicht Technischer Produktdesigner zu werden.
Benjamin P. (15) ist überzeugt: "Mir hilft es, um bei der Berufswahl sicherer zu werden" - er sieht sich nach dem Abi eher im Baubereich.
Jonas G. (16): "Ich wusste nicht, in welche Technikrichtung es gehen sollte." Er findet langsam Klarheit - und sieht sich künftig in einem Metall-Beruf.
Die Schülerinnen und Schüler erwerben Deutschlands höchsten schulischen Bildungsabschluss. Dies gilt auch für diejenigen, die erst später in ihrer Schullaufbahn den Ehrgeiz entwickeln, das Abitur machen zu wollen. Dass viele Abiturientinnen und Abiturienten der Berufskollegs ehemalige Real- und Hauptschüler sind, verwundert dabei nicht. Aber auch Gymnasiasten wechseln zum Berufskolleg. Der Schulwechsel und die damit verbundene „andere“ Lernatmosphäre und ein stärkerer Bezug zur Arbeitswelt werden stets als sehr positiv empfunden.
Die Lehrkräfte sind auf Vielfalt eingestellt, fördern individuell und unterrichten statt im Kurssystem im Klassenverband. „Wir möchten die Lernenden bei ihrem Ziel, die Allgemeine Hochschulreife zu erwerben, möglichst individuell unterstützen. Das funktioniert bei uns sehr gut, da wir kleine Lerngruppen unterrichten und uns so um jeden einzelnen kümmern können“, so Dagmar Große Lanwer, Bereichsleiterin am Berufskolleg Meschede.
Das Berufliche Gymnasium richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene, die den mittleren Schulabschluss (Fachoberschulreife) mit der Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe erworben haben oder die nach der Klasse 9 (G8) bzw. 10 (G9) in die Oberstufe des Gymnasiums versetzt worden sind und in das Berufliche Gymnasium wechseln wollen.
Das Berufliche Gymnasium ist in eine Einführungsphase (Jahrgangstufe 11) und eine Qualifikationsphase (Jahrgangstufen 12 und 13) gegliedert.
Das Berufliche Gymnasium führt nicht nur zum Abitur (zur Allgemeinen Hochschulreife), sondern vermittelt auch berufliche Kenntnisse.
Wer den Bildungsgang vorzeitig verlassen möchte, kann nach ein bzw. zwei Jahren den schulischen Teil der Fachhochschulreife erwerben.
Schülerinnen und Schüler, die nach der Klasse 9 des 8-jährigen Gymnasiums (G8) zum Beruflichen Gymnasium wechseln, erwerben mit der Versetzung von der 11 in die 12 den mittleren Schulabschluss.
In der Jahrgangsstufe 11 findet vor den Sommerferien ein dreiwöchiges Betriebspraktikum statt. Somit können die Schülerinnen und Schüler schon während ihrer Schulzeit erste berufliche Erfahrungen sammeln, die Ihnen den Einstieg in qualifizierte technische Berufe erleichtern.
*Wer schon vier Jahre lang eine zweite Fremdsprache hatte, kann Philosophie statt Spanisch wählen.
Die ersten beiden Prüfungsfächer sind die Leistungskurse:
Als drittes schriftliches Prüfungsfach stehen zur Wahl:
Für das vierte – mündliche – Prüfungsfach kann gewählt werden zwischen:
Besonders interessante Studiengänge für Absolventinnen und Absolventen des Beruflichen Gymnasiums für Ingenieurwissenschaften sind beispielsweise Bau-, Elektro- und Energietechnik. Fahrzeug- und Informationstechnik, Maschinenbau- sowie Metall- und Produktionstechnik. Interdisziplinäre Studiengänge wie etwa Wirtschaftsingenieurwesen bieten sich ebenfalls an.
Darüber hinaus wird eine hervorragende Grundlage gelegt für eine Berufsausbildung im sogenannten MINT-Bereich (z. B. Mechatroniker, Fachinformatiker). Auch ein duales Studium im technischen Bereich ist möglich.
Sollten Sie noch Fragen haben oder wünschen Sie eine persönliche Beratung, so wenden Sie sich an folgende Ansprechpartnerin: